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Die neue Ausstellung des MEN knüpft an die Ausstellung des Naturhistorischen Museums von 2020 bis 2022 an. Sie setzt sich wiederum mit der «Wildheit» auseinander, diesmal aber aus dem Blickwinkel der Humanwissenschaften. 

Mit der Einordnung des Wilden als etwas Unmögliches hebt das MEN die Ambivalenz des Begriffs hervor, der je nach Stimme, Kontext, kulturellen Vorstellungswelten, gesellschaftlichen Werten und persönlichen Sensibilitäten anders geprägt ist.

Aus der Warte eines Ethnografiemuseums lässt das Thema an die Ursprünge der Disziplin zurückdenken, die unterschiedlichen Arten, Anderssein wahrzunehmen, die grossen Mythen, die gute und böse Wilde gegenüberstellen. Es lässt uns aber auch hinterfragen, inwiefern solche Vorstellungen heute noch vorherrschen. Während der «Fortschritt» einem immer grösser werdenden Teil der Bevölkerung Angst macht, durchläuft der Wilde eine beachtliche Mauser. Er verliert seine kontrastierende Wirkung und bietet Alternativen zu den Übeln, die die westlichen Gesellschaften plagen.

L’impossible sauvage lädt dazu ein, diese neue Topografie zu ergründen. Der Besuch beginnt mit der Durchquerung einer beklemmenden Stadt, Sinnbild des Zähmens, wo trotz allem immer wieder das «Wilde» ausbricht. Es geht weiter durch einen herrlichen Wald, in dem sich drei Vorstellungswelten abzeichnen: Die hartnäckige Idealisierung der «einheimischen Völker» und ihrer Genügsamkeit, die Hoffnung, mit der heilenden Natur eins zu werden, und der Wunsch, unter den Codes der Moderne verborgene Bestialität aufzudecken. Etwas weiter, bei einem Wirrwarr von Ästen, zeigen sich die Grenzen und Widersprüche der Projekte und erinnern daran, dass jedes Bestreben, Wildheit zu kultivieren, schlussendlich dessen Eigenart verändert.

Das letzte Bild skizziert einen utopischen Ort zwischen Industriebrache, besetzter Zone und Ruinenfeld. Verschiedene soziale und künstlerische Experimente lassen den Gegensatz wild-gezähmt verschwimmen und zeigen ein neu auftauchendes Gleichgewicht und ungekannte Formen, die Welt zu bewohnen. 

 

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